Turbulenzen im Land

Die Reformation

Nach den für das Kloster und seine Angestellten überwiegend guten Zeiten im 14. und 15. Jahrhundert folgten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Umbrüche, die für das Kloster und das Dorf große Veränderungen mit sich brachten.

Unter Graf Eberhard im Bart war Bebenhausen fester Bestandteil Württembergs geworden, zu dem nun eine enge Beziehung bestand. Graf Eberhard wohnte einer Abtsweihe bei und der Bebenhäuser Abt wurde Firmpate des jungen Ulrich, der als Nachfolger Eberhards 1498 Herzog von Württemberg wurde.

Nachdem Herzog Ulrich 1519 des Landes verwiesen worden war, wurde Württemberg Erzherzog Ferdinand von Österreich übergeben, dem Bruder Kaiser Karls V., der Bebenhausen besonders verbunden war.

1525 folgte der Bauernkrieg, „der ufruhr der pauren schier durch die ganz deutsch nation entstanden, also das solchs vil mer ain plag oder straf gottes …dann ain krieg hat sollen gehaißen werden“ (Zimmersche Chronik). Aus den umliegenden Dörfern fielen Bauern nach Bebenhausen ein, fügten dem Kloster und dem Dorf schwere Schäden zu und hausten dort acht Tage lang „mit Fressen und Sauffen (ebd).

Schließlich eroberte Herzog Ulrich sein Land zurück (1534) und setzte die Reformation durch. Am Weihnachtsfest 1534 verfügte er die Einsetzung lutherischer Prediger in allen Klosterpfarreien. Von den damals 36 Mönchen bekannten sich 18 Mönche sowie zwei Laienbrüder als „alte Chrysten“, also als katholisch, und 18 als Lutheraner. Ihr Abt Johannes von Fridingen erlebte den Wegzug der katholisch gebliebenen Mönche aus Bebenhausen  nicht mehr, er starb am 21. Dezember 1534. (Anm.: Seine Grabplatte steht im Chor der Klosterkirche). Die im Klosterdorf verbliebenen Bewohner mussten den lutherischen Glauben ihres Landesherrn annehmen.

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