Gedenktafeln der Bebenhäuser Äbte

Epitaph Grammer

In der Klosterkirche Bebenhausen erinnern acht hölzerne „Epitaphe“ an Leben und Werk der protestantischen Klostervorsteher. Sie gehören zu den bemerkenswerten Ausstattungsgegenständen der Klosterkirche und schmücken die Wände der Seitenschiffe und Querhäuser.

Sie belegen eindrucksvoll die Entwicklung dieses Typs vom Ende des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Tafeln sind bis zu vier Meter hoch. Holzkonstruktionen mit Säulen, Gesimsen, Skulpturen und Gemäldetafeln erinnern in ihrem mehrstöckigen Aufbau an Kirchenaltäre. Inschrifttafeln schildern Lebensdaten und Werke der Kloster- und Schulvorstände. Die Portraits sind oben in den Aufsatzkartuschen angebracht.

 

Epitaphe des 16. und 17. Jahrhunderts

Die vier frühen Epitaphe des 16. und 17. Jahrhunderts sind entsprechend den Vorbildern der Renaissance architektonisch klar gegliedert und mit teils fantasievoll gemalten Motiven reich ornamentiert. Die großen Mitteltafeln zeigen biblische Bildthemen, die anderen Äbte und ihre Familienmitglieder in strenger Aufreihung.

 

Epitaphe von 1683 und 1720

Epitaph Zeller

Die zwei Epitaphe von 1683 und 1720 sind von einer bewegten ornamentalen Fülle in schwarz-goldenem Farbkanon geprägt. Bei den beiden späten Beispielen aus der Jahrhundertmitte werden die zentralen Schriftfelder von eleganten Spätbarock-Architekturen mit Skulpturen umfangen.

Die Epitaphe hingen noch im 19. Jahrhundert im Hauptschiff der Kirche, von wo sie aus unbekanntem Grund in die Seitenschiffe und das nördliche Querschiff versetzt wurden.

 

Restaurierung von 2010–2012

Die Tafeln wurden von 2010 bis 2012 unter Federführung der Staatlichen Schlösser und Gärten konserviert: die Farbfassung gefestigt, Holzsubstanz gereinigt und fraßgeschädigte Teile konsolidiert. Partiell konnten nun einige Übermalungen dort entfernt werden, wo noch ursprüngliche Farbe vorhanden war. Zahlreiche kleine Farbausbrüche wurden retuschiert und einige störende Ergänzungen farblich in das Gesamtbild integriert.

Nach einem Text von Felix Muhle

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